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Einer dieser Tage

Wie sehr ich doch immer die deutsche Effizienz verfluchte. Alles muss sofort funktionieren und tut es meistens auch und wenn nicht ist das Drama nicht weit. Der Zug hatte 10 Minuten Verspätung, der Tag ist gelaufen. Ich selbst schwor mir nach meiner Reise nach Indien, sobald ich wieder so werde, so „deutsch“ bin, das nächste Ticket nach Indien zu buchen um wieder zu lernen, was Geduld, was Menschenmasse, was ein anstrengender Tag, wirklich heißt. Es dauerte ca. 2 Wochen bis ich wieder so „deutsch“ wurde, wenn überhaupt. Ich war niemals wieder in Indien.

Heute war einer dieser Tage in Simbabwe, an welchem ich wünschte, in Deutschland zu sein, und gleichzeitig über mich selbst lachen musste. Ich wollte heute nicht diese Gedanken auf meinem Blog veröffentlichen, sondern einen ganz anderen Artikel schreiben, aber nichts funktionierte. Ich hätte für den Artikel (welcher hoffentlich bald folgt), 2 Videoclips anschauen müssen, vergeblich. Download, vergeblich. Anderer Computer, andere Internetverbindung, vergeblich.

Ich gab auf und widmete mich meiner Probleme bezüglich der Arbeitsgenehmigung, welche ich beantragen muss. Dazu hätte ich ein Dokument einer Freundin gebraucht, die derzeit aus visatechnischen Gründen das Land verlassen musste und in Sambia ist. Sie wusste sofort, von was ich sprach, kann es mir aber nicht schicken, da sie seit Tagen ihre Emails nicht checken kann. Das Internet geht nicht.

Kurzzeitig kam es auf in mir, nichts funktioniert, in Deutschland hätte ich in 1 Stunde soviel erledigt wie hier in einem ganzen Tag, dazu hat es 40 Grad und man kollabiert fast im Sitzen.

Und dann musste ich über mich lachen, genehmigte mir ein Bier (welches nicht ansatzweise so gut schmeckt wie das Deutsche), sprang in den Pool und relaxte. Genau diesen Streß, diesen Zwang, an einem Tag alles zu schaffen und noch viel mehr, wollte ich doch hinter mir lassen. Morgen ist auch ein Tag. Vielleicht geht das Internet ja dann besser. Vielleicht auch nicht.

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