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Liebe Regenbogennation


Was sollen eure Kinder nur denken? Wieso verrennt ihr euch derartig in einen Fehler, der schon so oft begannen wurde und welchen ihr am eigenen Leib erfahren musstet? Xenophobie ist doch nur eine andere Art des Rassismus und davon solltet ihr eigentlich ein Lied singen können.

Alles fing doch so gut an diesen Monat. Endlich seid ihr die Rhodes-Statue losgeworden, ein Mahnmal der britischen Diskriminierung. Die Statue erinnerte an eine Zeit der Unterdrückung, der Klassifizierung der Menschen in gut und schlecht. Zusammen habt ihr dafür gekämpft, dass dieses Mahnmal mit dem Gesicht eines schrecklichen Mannes endlich abgerissen wird. Zusammen habt ihr, die Regenbogennation für eine überfällige Dekolonisation gekämpft. Zusammen habt ihr getanzt und gesungen. Wieviele Simbabwer waren wohl unter euch? Wieviele Menschen aus Malawi, Sambia oder Mosambik? Alles schien so schön, so regenbogenmäßig...

Ein paar Tage später bricht jedoch die Hölle über euch aus, die Hölle Namens Xenophobie. Nun werden Menschen getötet, nur weil sie aus einem anderen Land kommen. Aus Ländern, die so nah sind, nur eine Grenze entfernt. Wer hat denn diese Grenzen gezogen? Waren es nicht Männer wie Rhodes, welchen ihr gerade noch zusammen zum Fall gebracht habt?

Ihr seid doch besser als diese Männer, schlauer, offener, stolzer, denkt über Grenzen hinaus. Bitte erinnert euch doch an die Zeit, in welcher ihr zusammen gegen die Übel dieser Männer gekämpft habt. In welcher Solidarität soviel mehr Wert war. Ihr habt Angst vor Überfremdung, zu viele Ausländer, keine Arbeitsplätze. Ihr könntet europäischer kaum klingen. Dekolonisation heißt auch, sich diesen Schwachsinn nicht einreden zu lassen, den Schwachsinn dieser alten Männer.

Liebe Regenbogennation, denkt doch nur an eure Kinder. Sie sollten in einem Afrika auswachsen, in welchem Grenzen und Pässe keine Rolle mehr spielen. In einem Afrika, für welches ihr einst gekämpft habt.

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