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Wir sind die schlimmsten Repräsentanten für unser eigenes Land

Die Städte Südafrikas gelten als die gefährlichsten der Welt und die meisten Touristen kommen, wenn überhaupt, mit viel Angst und Vorurteilen an. Doch ist die Realität wirklich so schlimm?

Allen voran mit dem schlechten Ruf ist Johannesburg. Und doch ist das die Stadt, in der einem am meisten versichert wird, dass eigentlich alles gar nicht so schlimm ist, dass die Medien und die Menschen selbst ein Horror-Bild von der Stadt kreirt haben, welches in der Realität nicht existiert und dass die Bewohner „die schlimmsten Repräsentanten ihres eigenen Landes sind“.

Diese Meinung ist weit verbreitet. Die meisten Johannesburger, mit welchen ich gesprochen habe, sind sich einig: Johannesburg ist gefährlich und wer achtlos durch die Gegend läuft wird garantiert mit der ein oder anderen schlechten Erfahrung nach Hause kommen. Aber Johannesburg ist gleichzeitig eine Stadt, in der Menschen leben und überleben und welche besucht werden kann. Die Stadt wimmelt vor jungen Menschen und somit vor Ideen, sie ist voll von Kunst und Kultur.

Wenn man als Besucher weiß, welche Bezirke man besuchen kann, sollte man dies auch tun und man wird einiges entdecken. Zum Beispiel wie die Stadt ihr gefährliches Image nun verkauft, unter anderem wie bei oben erwähntem Slogan „i was shot in Joburg“ (siehe mein voriger Post). Ich fand aber auch Wasserflaschen mit Leitungswasser aus Johannesburg, welche die Aufschrift hatten „the safest thing you can do in Joburg is to drink this tapwater“- das Leitungswasser in Johannesburg gilt als besonders sauber. Das zeugt von echtem Unternehmergeist, wenn der Ruf schon derart ruiniert ist, sollte man diesen doch wenigstens für sich ausnutzen können.

Auch die Reisenden haben insgeheim wenigstens ein Fünkchen Gefallen an dem Image. Die meisten Gespräche in den Hostels der südafrikanischen Städte gehen darum, wer wann und wie überfallen wurde, meist jedoch Geschichten von jemandem der jemanden kennt der irgendwann einmal irgendwo überfallen wurde. So bekräftigen sich die Touristen gegenseitig darin, dass es ja so gefährlich ist da draußen... und laufen im nächsten Moment mit der Spiegelreflexkamera um den Hals gebunden los.

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